Wenn Die
Krupps die Synthese aus Industrial und
Metal erschaffen haben, so haben Fear Factory sie revolutioniert. Wo die Mannen um Jürgen Engler noch sehr groovebetont
zu Werke gingen, schrauben Fear Factory dem Hörer beinahe die Birne ab.
Hauptsongwriter Dino Cazares, zu der Zeit
sowohl an der Gitarre, als auch am Bass, gründet im Oktober 1990 zusammen mit Drummer Raymond Herrera und Sänger Burton C.
Bell Fear Factory. Andrew Shaves wird für die Live-Shows hinter den Bass geklemmt und auch auf der ersten Scheibe "Soul Of
A New Machine" als Bassist angegeben, obwohl sämtliche Lines von Dino eingespielt werden.
Das brachiale, Death-Metal
artige Riffgewitter von Dino trifft auf aggressives Shouting von BCB, der von einer Sekunde zur nächsten mit derart ausgefeilten,
charismatischen Gesangslinien aufwartet, dass man sich fragt, ob da nicht zwei Sänger am Werk sind. Das komplexe Drumming
und ausgefeilte Industrialsamples tragen ihren Teil dazu bei, dass die Band schon mit der ersten Veröffentlichung einen unverkennbaren
Sound kreiert, der inzwischen einige Nachahmer gefunden hat.
Auf "Fear Is The Mindkiller" finden sich schon beinahe
Techno-lastige Songs, die aber durch die heavyness der Gitarren und Burtons Vocals nie ins Belanglose abdriften,
sondern genau auf den Punkt hämmern. Mit dem '95er Album "Demanufacture" gelingt der Durchbruch und Roadrunner Records investieren
eine Stange Geld in die Band, um sie dementsprechend zu promoten. Im selben Jahr steuern sie je einen Song für den Film "Hideaway"
(mit Alicia Silverstone) und einen für "Mortal Combat" (mit Christopher Lambert) bei. Bis ins nächste Jahr hinein sind sie
dann weltweit unterwegs, unter anderem mit Biohazard, Megadeth, Korn und Maiden.
Als Höhepunkt ihres ausgedehnten Tourens spielen sie auf dem Ozzfest,
bevor '97 mit "Remanufacture" ein Remix-Scheibe auf dem Markt kommt, die alte FF-Songs mit Techno-Beats vermischt, was nicht
uninteressant ist. Die meisten dieser Remixe werden von Rhys Fulber produziert, der auch die Produktion von "Demanufacture"
in der Hand hatte, live als Keyboarder mitspielt und auch für das kommende Album Obsolete verpflichtet wird. Fulber's Vergangenheit
bei Font Line Assembly prädestiniert ihn förmlich für den Job.
"Obsolete" wird im Juli '98 veröffentlicht und enthält
als Bonus-Track den Gary Numan-Song "Cars", auf dem Numan selbst bei den Backing-Vocals mitsingt. Der Track wird '99 als Single
und als Video produziert. Im Sommer 2000 entschließen sich Fear Factory nach langer ergebnisloser Suche, Rhys Fulber wieder
mit der Produktion zu beauftragen. Die Songs sind im September geschrieben und im April 2001 erscheint endlich das Album.
Im März 2002 gibt Roadrunner Records den Ausstieg Bells und damit die Auflösung der Band bekannt. Gerüchte werden
laut, dass sich der Sänger als nicht mehr aggressiv genug für den Fear Factory-Sound hält und unglücklich über die musikalische
Entwicklung der Band ist. Auch von bandinternen Streitereien und ernüchternden Verkaufszahlen ist die Rede. Der letzte gemeinsame
Song der Metal-Pioniere, ein Beitrag zum Soundtrack des Playsation2-Spiels "Terminator - Dawn Of Fate" steht ab Anfang Juli
auf der offiziellen Homepage zum Download bereit.

Diskographie:
2001 |
Digimortal |
1998 |
Obsolete
|
1997 |
Remanufacture
|
1995 |
Demanufacture
|
1993 |
Fear
Is The Mindkiller |
1992 |
Soul
Of A New Machine |
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